Stille
Wie mir des hektische Treibm scha auf die Nervn geht! Nur Stress die gånze Zeit! Und Krawall! Wiesou muaß as heutzutog überoll sou laut zuagehn?
Wenn i sou zruckdenk, wia schön des friahra woar, sou ohne Telefon und ohne Fernseher, dafür aber mit vül Zeit. Heut hobm net amol die kloan Kinna mehr Zeit. Aufstehn miaßn's in oller Friah, wal in jeder Familie die Mami ah schå oarbeitn gehn muaß, damit sa sie die zwoa Autos leistn kennan. Dånn werdn die Gschroppn o'gebm im Kindergoartn oder bei a Tant oder in da Schul. Und wenn's dånn ghult werdn, am spotn Nochmittog, hobm die Kinna koa Zeit, wal do miaßn's die Fernsehserie fertigschaun.
Do denk i gern zruck, wie schön dass i's ghob hob. I hob die größte Freud ghob, wenn i mit an Staberl in der Hånd hinter aner Radlfelgn hergrennt bin oder i hob stundnlong im Wåld gspült mit die Zepfn. Und i hob die Stille genossn.
… Wåld! … Stille!
Hiatz woaß i, wos i heut moch: I geh in' Wåld, setz mi unter an Bam und genieß die Stille!
Es gib nix Schöneres, als die Ruah im Wold. Sou friedlich und stüll. Vor ollm stüll! I genieß die Stille!
"Friiiitz, wou bistnnnnnn!"
Mi reißt's zsåmm. Wer schreit'n do in oller Friah im Wold manond?
"I bin dooooooooo!" schreit oana irgendwou.
"Host scha wooooos?" Des woar wieder der Erste.
"Nur a poar Reeeeeeecherl!"
"I hob nou niiiiiiix!"
Do legst di nieder! Do san Schwammerlsuacher unterwegs und mochn an Lärm, dass d' glabst du bist im Vergnügungspark.
I hob gnua. I geh hoam, do isses ruhiger.
Ah, schön! Endlich Stille. Dahoam kånn i mir's richtn.
SSSSSSSSSSSSSSS!
Mistviech! Sou a kloane Fliagn kånn die schönste Ruhe störn.
Ah, jetz is' ausi beim Fenster!
Endlich Stille! Totale Stille!
Na, dou net: ’s Telefon läutet! Und an der Eingångstür läutet’s ah!
Na! I geh, i wüll mei Ruah!
…
Jetz is Ruah!
...
Na, dou net: Mei Herz pumpert!
TOTALE STILLE GIBS GOAR NET!
©Maximilian Unger