Bürgermoasta im Advent
(a sou a Job wär für mi nix!)
A Bürgermoasta, im Advent,
der hot’s net leicht! Es geht am End
um Weihnåchtsfeiern! ’s sullt jo sein,
er find’ bei sämtlichen si’ ein
als Ehrengåst! Do hot er z’tua!
Vereine gibts vül in der Gmoa,
und überoll is er präsent!
Sou z’reißts ’n völli im Advent!
Wal månchesmol is’ ah soweit,
do feiern zwoa zur gleichn Zeit!
Und dånn (’s is immer scha sou gwen):
Die Vorständ holtn långe Redn
und bittn dånn – des is des Hoarte
– den Bürgermoasta ah um Worte.
Der, wenn er noch’n Zettl fischt,
muaß schaun, dass er jo den erwischt,
der textlich dånn auf jedn Fåll gwiss
der jeweils passende grod is.
Sunst sog er gach zum G’sangsverein
„Sport frei!“, und dånn follt’s iahm gach ein,
dass er beim Fuaßbollklub derweil
sei’ Red beend’t mit „Waidmannsheil!“.
Is net sou leicht, do kimmst zan Schwitzn.
Und außerdem: des långe Sitzn
bei jedn Verein! Und immer essn!
Idealgewicht? Des kånnst vergessn!
Jedn Bürgermoasta is bekånnt:
es passt nåch Weihnåchtn koa Gwånd!
Und außerdem: ma muaß jo ebm
ah durt und do a Glaserl hebm,
wos tågsdrauf månchsmol garantiert,
dass si’ a Brummschädl präsentiert.
A Bürgermoasta, der hot ebm
zur Weihnåchtszeit koa leichtes Lebm!
PS:
Und sou gsehgn is’ es für mi fix:
a sou a Job wär für mi nix!
Adventabend
Die langen Nächte debütieren,
der Hauch des Windes sorgt für Frieren,
das Blattwerk desertiert von Bäumen,
manch Tier verkriecht sich, um zu träumen.
Durch Fensterscheiben, leicht beschlagen,
erspäht man nun in diesen Tagen
so manchen in den Stuben drin,
mit Scheitern fütternd den Kamin,
wo er, nun wohlig Wärme habend,
behaglich hingibt sich dem Abend.
Und draußen in den dunklen Stunden
hat sich die Stille eingefunden.
© Maximilian Unger
Weihnachtsgeschenk in letzter Minute
Das Weihnachtsfest, es ist schon morgen!
Das Ehepaar hat große Sorgen,
weil, ach, die Zeit so schnell verrinnt
und leider haben sie für’s Kind
noch immer kein Geschenk erstanden,
weil sie die Zeit bisher nicht fanden.
Nun hasten – weil nie Zeit geblieben
– die beiden heute stressgetrieben
ins nächste Spielgeschäft hinein,
denn ein Geschenk muss schließlich sein!
„Wir brauchen was für unser Kind,
und weil wir nie zu Hause sind,
soll’s etwas sein, das es beschäftigt“,
sagt er und seine Frau bekräftigt:
„Das Kind ist leider viel allein,
es sollte was Gesellig’s sein!“
Da meinte die Verkäuferin:
„Ich hätte da schon was im Sinn,
das diesem ihren Wunsch entspricht,
nur leider führen wir das nicht!
Und ganz egal, wohin Sie geh'n:
Sie können’s nirgendwo erstehn!
Sie sollten“, gab sie zu bedenken,
„dem Sprössling endlich ELTERN schenken!“
© Maximilian Unger