Leseproben aus "Zum Zerkugeln"

Weck mi

 

  
Mei Weibi red schå guat drei Tog
koa Wort mit mir. Wos i a sog,
sie gib koa Åntwort und schaut nur
griesgrämig drein und bleibt gånz stur.
Dabei woar's eh a Nichtigkeit!
Wie's vorkemm' kånn: a Ehestreit!
A Påpp'nstiel! Des is a glei
vergessn – sog i – und vorbei.
Nur: Meini, aus dem Bagatöll,
die måcht do draus a murds Bahöll.
Hiatz kånns mi gern hobm. I geh her,
red meinerseits hiatz a nix mehr!
Vor'm Liegngehn fållt mir aber ei':
Morgn miaßert i in d'Friah wou sei'!
Und in dem Fåll, do wär's holt guat,
dass sie mi friahra weckn tuat.
Hiatzt redn ma aber nix mitnånd!
I nimm an Zettl in die Hånd,
und schreib: Weck mich um sieben Uhr!
Leg 'n Zettl hin. Sog nix dazua.
Um Zehni woars, am nächstn Tog,
do wåch i auf. Mi trifft da Schlog:
do liegt a Zettl, do steht drauf:
Es ist jetzt sieben Uhr! Steh auf!
 
 © Maximilian Unger

122
 
Da Telefon-Monteur is do,
beim olt'n Muatterl. Die is froh,
wal hiatzt, wenn gach wos gschechn sullt,
wird telefonisch Hilfe ghult.
Da Postler is am Fertigwerdn
und wüll den Apparat erklärn
(er fång glei mit'n Notruf ån):
"Wenn's brennt", sogt er, "do ruafn's dånn
gånz oanfoch ‚eins-zwei-zwei'. Net mehr!
Schå ruckt si ån, die Feuerwehr"!
Des Weiberl tippt si' an die Stirn:
"Zu meiner Zeit hob'ms ‚FEUER' gschrian!"
 
 © Maximilian Unger

Aus der Sicht von Hund und Kåtz
  
Mei Hund, der denkt si': "Hearst mei' Herrl,
des is a liaber guater Kerl!
Der füllt mir'n Fressnapf olle Tåg,
der pflegt mi bestns, goar ka Fråg.
Wie der si' um mi' kümmert hot!
Mei Herrl, des is für mi' a Gott!"
Mei Kåtz, die denkt si': "Des i guat,
wos 's Herrl für mi sou olles tuat!
Der füllt mir'n Fressnapf olle Tåg,
der pflegt mi bestns, goar ka Fråg.
Wie der si' um mi' kümmert hot!
I moan, für den bin i a Gott!"
  
© Maximilian Unger
 
______________________________________________________________________